Ingenieurkunst und Eisenarchitektur
Holger Neuwirth & Friedrich Bouvier

 

"Eisen, mit diesem besten und schlimmsten Werkzeuge für das Leben, reißen wir zwar die Erde auf, pflanzen die Bäume, beschneiden die Büsche, zwingen die Weinstöcke durch Abschneiden des Unnützen, sich jährlich zu verjüngen, bauen Häuser damit, behauen Steine und bedienen uns des Eisens auch zu allen anderen Zwecken" (Gajus Plinius Secundus, 34. Buch, Kap. 14/39).
Wenn der antike Schriftsteller Plinius auf die Verwendung von Eisen beim Hausbau hinweist, so nahm es in der Architektur doch nur einen untergeordneten Platz ein. Das gilt für die Antike ebenso wie für die Baumeister des Mittelalters, die die Steinkonstruktionen mit Hilfe von Schmiedeeisen sicherten.
Auch die Renaissance verwendete Eisen nur für ergänzende Konstruktionen: Michelangelo umschloß die Kuppel des Petersdomes mit einem geschmiedeten Eisenring. Leon Battista Alberti, der florentinische Architekt und Theoretiker des Quattrocento, empfahl, natürliche Materialien solchen durch Menschenhand gefertigten vorzuziehen. Das Fehlen von Vorbildern in der Anwendung von Eisenkonstruktionen und die Schwierigkeit, Eisen in ausreichender Menge zu produzieren, waren die Hauptgründe für das zunächst zurückhaltende Auftreten von Eisenkonstruktionen.

Die europäische Entwicklung

Die historische Entwicklung der Baukunst kennt kaum eine so revolutionäre Neuerung innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes, wie sie durch den neuen Baustoff Eisen in der Architektur ausgelöst wurde. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts vollzog sich die Entwicklung der Technik, insbesondere der Bautechnik, langsamer als der soziale und geistig-kulturelle Fortschritt. Die von England ausgehende "Industrielle Revolution", deren augenscheinlichstes Ereignis die Erfindungen des späten 18. Jahrhunderts waren, veränderte diese Situation. Die Verbesserungen der Dampfmaschine (James Watt 1768) beeinflußte die Energiesituation, und der mechanische Webstuhl (E. Cartwright 1787) schuf neue Arbeitsbedingungen.
Mit der Industrialisierung der Eisenproduktion, aufbauend auf der nunmehr gewonnenen Kenntnis der molekularen Struktur, gewann Eisen als Primärbaustoff zunehmend an Bedeutung. Mit der verkehrsmäßigen Erschließung durch Straße und Eisenbahn (G. Stephenson; erste öffentliche Eisenbahnlinie Manchester-Liverpool 1829) wurde der Bahn- und Brückenbau zur wichtigen Bauaufgabe. Allerdings schenkte man den Eisenkonstruktionen zunächst nicht jene Aufmerksamkeit, die man anderen Bauten widmete, denn man sah in ihnen technische Zweckbauten, an die keine ästhetischen Anforderungen gestellt wurden.

Brückenbauwerke - Konstruktion und Form
Die herausragenden Pionierleistungen bei der sichtbaren Verwendung von Eisen in der Architektur sind Brückenbauwerke, Nach dem mißlungenen Versuch von 1755, eine gußeiserne Brücke über die Rhone zu bauen, wurde 1775 von A. Darby die erste gußeiserne Brücke über den Severnfluß bei Coalbrookdale mit einer Spannweite von 30 Metern errichtet.
Die Konstruktion besteht aus einem einzigen halbkreisförmigen Bogen mit fünf parallelen gußeisernen Rippen. Der für die Zeit künstlerisch anspruchslose Entwurf dieser Brücke wurde beispielgebend für neue Entwicklungen, so für die 1793 begonnene Sunderland-Brücke, bei der die Technik des Steingewölbes in eine Eisenkonstruktion transformiert wurde. Sechs Rippen, die hier den Bogen mit 72 Meter Spannweite bilden, bestehen aus je 105 hohlen Gußeisenkörpern, die anstelle von Steinen in Bogenform gespannt sind.
Für die auf Druck beanspruchten Brückenteile wurde in Kenntnis der unterschiedlichen Materialeigenschaften Gußeisen verwendet, für Zug- oder Biegebeanspruchung Schmiedeeisen. Wie bei der Severn-Brücke wurde auf jede dekorative Zutat verzichtet, die Konstruktionsform bestimmt auch die architektonische Form.
Mit der Ponts-des-Arts in Paris, einer Fußgängerbrücke über die Seine, die noch heute in Verwendung ist, setzte in Frankreich die Entwicklung des Eisenbrückenbaues ein. 1803 von de Cessart entworfen, ist ihre Grundkonstruk-tion den zeitgenössischen Dachstuhlkonstruktionen verwandt. Neun gußeiserne Bogen spannen sich über acht gemauerte Flußpfeiler. 1806 wurde mit dem Bau der Pont-du-Jardin-du-Roi in Paris begonnen, die als kombinierte Gußeisen-Schmiedeeisen-Konstruktion der Sunderland-Brücke nahesteht. Trotz dieser frühen Beispiele in Frankreich sind die englischen Brückenbauer in der Logik der Konstruktion und in den Spannweiten überlegen gewesen. Neben diesen Bogenbrücken gibt es noch flache Trägerbrücken, Kragträgerbrücken und Hängebrücken. Alle diese Eisentragwerke beeinflußten direkt oder indirekt die eisernen Hochbaukonstruktionen.
Die Eisenbahnbrücke über die Menai Straits in Wales von 1846, eine Zusammenarbeit von Brückenbauingenieur und Architekt, ist als Kastenträgerbrücke aus doppelten Walzstahlträgern, die auf gemauerten Pfeilern aufliegt, konstruiert. 1852 begann in Frankreich die Entwicklung der flachen Trägerbrücken aus gewalzten und durch Nieten verbundenen Eisenblechen. Zur selben Zeit trat auf dem Kontinent mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes auch der Fachwerkträger in den Vordergrund; der Kastenträger wurde in ein Netzwerk von Flacheisenstäben aufgelöst. Das gilt für die Talbrücken von G. Eiffel in Frankreich und für die Brücke über die Weichsel in Dirschau 1857.
1883 wurde in Schottland die Brücke über den Firth-of-Forth von den Ingenieuren John Fowler und Benjamin Baker als Kragträgerbrücke entworfen und ausgeführt. Drei turmartige Konstruktionsglieder ergeben eine Gesamtspannweite von 518 Metern.
1741 entstand die erste englische Hängebrücke aus Eisen über den Tees mit einer Spannweite von 22 Metern. 1820 wurde die Brücke über den Tweed mit einer Spannweite von 110 Metern mittels hochkantstehender, durch Bolzen verbundener Flacheisenglieder errichtet. 1836 ist die Clifton-Brücke über den Avon von Brunel erbaut worden, die durch die Höhe der gemauerten Pfeiler und die flache Kurve der Kettenglieder noch heute überzeugt. Die gußeisernen Türme der Albert-Brücke in London/Chelsea sind der Gotik nachempfunden.
In Frankreich und in der Schweiz kam es zur Entwicklung der Kabelhängebrücken. Ein Beispiel dafür ist die von Seguin 1832 erbaute Brücke bei Bry-sur-Marne. Als Vorbild dienten nordamerikanische Hängebrücken, deren Seile aber aus Hanf oder Leder bestanden. Die Weiterentwicklung der Konstruktion von Hängebrücken vollzog sich vor allem in Amerika. Die Golden-Gate-Brücke über die Bucht von San Francisco aus dem Jahre 1933 ist die längste einspannige Hängebrücke mit einer Gesamtlänge von 2.800 Metern. Einen Sonderfall bilden die mechanischen Brücken, wie die 1905 von Arnodin im alten Hafen von Marseille errichtete Brückenfähre.
Die Brückenbauten des 19. Jahrhunderts lieferten die ersten Gelegenheiten, Eisen als Baumaterial zu verwenden und Erfahrungen über die Anwendungsbereiche zu sammeln. Zugleich stellten sie zum ersten Mal Gestaltungsaufgaben, die im Hinblick auf die konsequente Einheit von Konstruktion und Form zu lösen waren. Diese Entwicklung wurde fast ausschließlich von Ingenieuren getragen.


Sunderland-Brücke (1793-1796).
Die Spannweite von 72 m wurde durch die Transformation der Steinbautechnik auf Eisen erreicht.

Vom Kristallpalast zum Centre Beaubourg

Der Kristallpalst in London (1851), Darstellung auf einem Briefkopf

Im ausgehenden 18. Jahrhundert befassen sich die Architekturschulen fast ausschließlich mit dem Studium der historischen Stile. Das stilistische Erscheinungsbiid des Gebäudes wurde vom Architekten unabhängig von der Funktion gestaltet. Die technischen Neuerungen, die das neue Material Eisen ermöglichte, wurden hinter einer historischen Maske verborgen. Die Stilfrage und Stilzuordnung waren wichtigere Kriterien als die verwendeten Konstruktionen. Eine Trennung der Aufgabenbereiche von Architekt und Ingenieur war die Folge. Das Gußeisen und später der Stahl (1856) boten gegenüber den herkömmlichen Stein- oder Ziegelbauten völlig neue, tief in die Struktur der Bauwerke eingreifende Möglichkeiten der architektonischen Gestaltung. Der daraus resultierende Widerspruch zwischen formal-ästhetischer Fassadengestaltung und den neuen Konstruktionsmethoden wirkte sich besonders bei traditionellen Bauaufgaben aus, bei denen man den neuen Baustoff zunächst an nicht einsehbaren Bauteilen verwendete. Gleichzeitig war man der fälschlichen Auffassung, mit Eisen einer größeren Feuersicherheit zu entsprechen.
So entstanden 1786 der eiserne Dachstuhl des Théâtre Francais und 1805 die gußeiserne Kuppel der Pariser Getreidehalle. Wie die Engländer bei den frühen Brücken die Steinbauweise übersetzten, so übertrugen Bélanger und Brunet bei dieser Kuppel die Holzbauweise auf den neuen Baustoff Eisen. Die Lösungen, bei denen Eisenkonstruktionen formbildend wurden, blieben vorerst selten. Ein wichtiger Schritt war das um 1780 auftretende Bauelement der gußeisernen Säule. Die gegenüber anderen Materialien schlanke Dimension bei einer größeren Tragfähigkeit führte zur anfänglichen Verwendung in Fabriksanlagen. Entscheidend dafür waren der Platzgewinn und die Aufnahme großer Maschinenlasten.
Die der schlanken Säule eigene Ästhetik machte diese bald auch in Repräsentationsbauten salonfähig, wie 1818 im königlichen Pavillon in Brighton von John Nash und 1843 im Lesesaal der Bibliothek Sainte-Genéviève in Paris von Henry Labrouste.
Die Möglichkeit der industriellen Fertigung von Glas und die Entdeckung der idealen Kombination der Materialien Glas und Eisen führten zu einer verstärkten Verwendung des Eisens im Hochbau. Frühe Beispiele dafür sind die Gewächshäuser in England und die Galerien in London sowie das Glasdach der Galerie d'Orleans in Paris (1829). Die Idee des englischen Landschaftsgartens förderte die Entwicklung von Gewächshäusern, für die in zunehmendem Maße Glasdächer verwendet wurden. Ein hervorragendes Beispiel ist das von Charles Fowler um 1820 in Syon errichtete große Konservatorium.
1818 begann Loudon, ein Architekt und Landschaftsgestalter, mit Versuchsdächern aus Eisen und Glas am eigenen Haus. 1827 errichtete er in Yorkshire eine Glaskuppel, bei der die Stützen aus Gußeisen und die Rippen aus Schmiedeeisen gefertigt waren. Paxton, der mit Loudon bekannt war, hat später die Dachkonstruktionen Loudons für den Kristallpalast übernommen. Paxton war in Chatsworth Gärtner und befaßte sich daher auch mit den baulichen Problemen der Gewächshäuser. 1834 entstand sein erstes Gewächshaus in Chatsworth und 1836 in Zusammenarbeit mit Burton das große Treibhaus. Dabei sammelte er die Erfahrungen, die für die Planung des Kristallpalastes Voraussetzung waren. In Frankreich errichtete Rouhaults das erste Treibhaus im botanischen Garten von Paris, das für die Entwicklung in Frankreich zum Vorbild wurde.
Als erstes Beispiel für die Verwendung von eisernen Trägern ist die 1801 von Boulton und Watt in Salford/Manchester gebaute siebengeschossige Baumwollspinnerei zu nennen.
Mit der Kombination von eisernen Stützen und Trägern war der Grundstein für den Stahlskelettbau gelegt. Aber noch immer war die tragende Stahlkonstruktion von einer Umfassungsmauer verdeckt.
1871 gelang in Frankreich die Herstellung von gewalzten Trägern, die es in England erst später gab. Aus diesem Jahr datiert einer der frühesten in allen Details reinen Skelettbauten, bei dem nur mehr Hohlziegel als Ausfachung Verwendung fanden, nämlich die von Jules Saulnier in Noisiel-sur-Marne bei Paris errichtete Schokoladenfabrik. In der Folge war es möglich, in Geschäftshäusern größere Schaufenster einzufügen und trotzdem die Last des darüber befindlichen Mauerwerks abzuleiten.
Die eigentliche Entwicklung des Stahlskelettbaues vollzog sich ab 1848 in den Vereinigten Staaten, wo nun auch die gemauerten Außenwände durch eiserne Konstruktionen ersetzt wurden. Beispiele dafür sind die Bauten von James Bogardus, des Erfinders dieser Konstruktion, der bei seinen Warenhäusern, Lagerhallen und Bürobauten vorfabrizierte Bauteile verwendete. Zwischen 1850 und 1880, der sogenannten "Gußeisenzeit", traten in Amerika Geschäftshäuser mit gußeisernen Fassaden und Skeletten auf. Charakteristische Beispiele dafür sind die St. Louis Riverfront und die Bauten von Louis Sullivan in Chicago, wo Eisen bei Konstruktion und Dekoration formbildend in Erscheinung trat.
In den Vereinigten Staaten gipfelte die Entwicklung des Eisenskelettes im Wolkenkratzer. William Le Baron Jenney errichtete 1883 in Chicago das zehnstöckige Gebäude der Home Insurance Company als moderne Skelettkonstruktion. Mit der zunehmenden Geschoßzahl ist auch die Erfindung des Aufzugs verbunden. Der vermutlich erste maschinengetriebene Personenaufzug wurde von Otis 1857 in einem Warenhaus in New York eingebaut.
Die immer dominanter werdende Industrie und das größere Angebot an Waren durch die Massenproduktion führten im 19. Jahrhundert zu neuen Gebäudetypen, für die es in der Vergangenheit keine eigentlichen Vorbilder gab.
In Amerika entwickelten sich vor allem die Warenhäuser aus den mehrgeschossigen Lagerhäusern. Das erste moderne Warenhaus in Europa ist das Magasin au Bon Marché von 1876, das, von G. Eiffel und L. A. Boileau errichtet, zum Ausgangspunkt der europäischen Warenhausarchitektur wurde.
Durch eine Glas-Eisen-Konstruktion konnte das gesamte Warenhaus mit Tageslicht erhellt werden. Erstmals wurden hier auch zeltartige Glasdächer zur Überdeckung der das Kaufhaus unterteilenden Höfe verwendet.
Die durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes erforderlichen Bahnhöfe stellten ebenfalls einen neuen Bautypus dar. Von den ersten eisernen Bahnhofsdächern um 1830 reicht die Entwicklung bis zu den großen Bahnhofshallen, wie die Limestreet Station II in Liverpool, errichtet 1849 von R. Turner, die Paddington Station I in London von Brunel 1854 oder die New Street Station in Birmingham 1853 von E. A. Cowper. Mit der von H. Barlow und R. M. Ordish 1863 errichteten Bahnhofshalle über der Londoner St. Pancras Station, einer Konstruktion aus tonnenförmigen Fachwerkbindern, entstand der damals international bedeutsamste Bahnhofshallenbau. Der beginnende Ausflugsverkehr führte schließlich zur Errichtung zahlreicher eiserner Pavillons auf den "Piers'' der englischen Seebäder.
Zu konstruktiven Höchstleistungen regten die großen Bauten für internationale Ausstellungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an. Die Entwicklung neuer konstruktiver Methoden und geänderte ästhetische Auffassungen führten zu neuen Lösungen. Der von J. Paxton für die Weltausstellung in London (1851) gebaute Kristallpalast war in vieler Hinsicht ein erster Höhepunkt, der als zukunftsweisender Wendepunkt in der Entwicklung der Baukunst angesehen werden muß. Große Glastafelformate bestimmten die modulare Ordnung des Skelettes aus Guß- und Schmiedeeisen. Die Addition der verwendeten Einzelteile bestimmte die Gesamtgröße des Bauwerkes. Mit 74.000 Quadratmeter Grundfläche war der Kristallpalast der bis dahin größte Ausstellungsbau.
Mit der Pariser Weltausstellung von 1855 trat Frankreich in den Mittelpunkt des Interesses. Das Palais de l'Industrie, ein rechteckiger Bau mit Galerien, übertraf mit einer Spannweite von 48 Metern jene des Mittelteiles des Londoner Kristallpalastes um 26 Meter. Scott Russel, ein englischer Konstrukteur, errichtete 1873 anläßlich der Weltausstellung in Wien die große kegelförmige Überdachung der Rotunde mit einem Durchmesser von 102 Metern. Neben diesen Rekordleistungen des Hallenbaues traten zunehmend auch andere, durch die neuen Konstruktionen bedingte Architekturelemente auf, wie die gläsernen Vordächer oder die genieteten Fachwerkträger, die eine weitergehende Entmaterialisierung und Transparenz der Bauwerke ermöglichten. Die Pariser Weltausstellung von 1889 bildete den Zenit dieser Entwicklungsphase. Die Erfahrungen, die G. Eiffel aus dem 1875 durchgeführten Bau der Brücke über den Douro - mit einer Bogenspannweite von 160 Metern - und dem des 1880 errichteten Garabit-Viaduktes - mit einer Spannweite von 165 Metern - zog, veranlaßten ihn, einen Ausstellungsturm in der Form eines Brückenpylons von 300 Meter Höhe - den Eiffelturm - als Wahrzeichen der Weltausstellung 1889 zu errichten. Sowohl beim Eiffelturm als auch bei der Firth-of-Forth-Brücke wurden erste Schritte vom Fachwerk zum Raumfachwerk vollzogen.
Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts war eine erste rasch fortschreitende Entwicklung in der Eisenarchitektur als Folge der industriellen Revolution weitgehend abgeschlossen. Das Interesse der Konstrukteure verlegte sich in der Folge vorwiegend auf mechanische Konstruktionen wie Kran- und Seilbahnanlagen. Das 1893 in Chicago errichtete Riesenrad und das vier Jahre später in Wien gebaute zeigen diese Entwicklung ebenso deutlich wie der große fahrbare Brückenkran in der Maschinenhalle - errichtet von Contamin und Dutert anläßlich der Pariser Weltausstellung 1889 -, der die Besucher durch die 420 Meter lange Halle fuhr und die eigentliche Attraktion dieses Baues darstellte.


Der Hauptbau bei der Wiener Weltausstellung 1873, die Rotunde, in deren Zentrum der später im Grazer Stadtpark aufgestellte "Franz-Joseph-Brunnen'' stand.


Der fahrbare Brückenkran in der Maschinenhalle der Pariser Weltausstellung 1889.


Das architektonische Schaffen in der Folgezeit wurde in zunehmendem Maße durch den Gegensatz zwischen Bürgertum und Arbeiterbewegung bestimmt. Die Konzentration der Produktionsstätten und neue Baumaterialien, wie beispielsweise der Stahlbeton, waren neue Faktoren. Die Diskussion zwischen Rationalisten und Eklektikern über die Verwendung neuer Baustoffe und ihres künstlerischen Ausdruckes wurde sehr heftig geführt und direkt zum Wegbereiter des Jugendstils.

Die Wurzeln der neuen Kunst - "Art nouveau"- wurden zuerst in einem intellektuellen Entwicklungsprozeß vollzogen und dann auf der künstlerischen Ebene verwirklicht. Hier ist vor allem Viollet le Duc zu nennen, dessen rationalistische Theorie auf dem ehrlichen Umgang mit Material und Dekoration fußte und bei ihm in neugotischen Entwürfen ihren Niederschlag fand. Er befaßte sich nicht nur mit Fragen des Stils, sondern forderte auch ein Gleichgewicht zwischen Form und Ornament im Hinblick auf eine dreifache Rationalität: die technische, die funktionale und die soziologische. Damit wurden der Rationalismus - ausgehend von der Neugotik Viollet le Ducs - und parallel dazu die Unzufriedenheit mit industriell gefertigten Massenartikeln zu den entscheidenden Ausgangspunkten des neuen Stils. Diese Unzufriedenheit wurde zuerst von William Morris in England artikuliert, durch ihn wurde die Erneuerung des Kunstgewerbes initiiert.
Die "Art nouveau'' als europäische Erneuerungsbewegung nimmt von Belgien zwischen 1892 und 1894 seinen Ausgang. Die Meister des belgischen "Art nouveau" sind Victor Horta, P. Hankar und Henry van der Velde. In Brüssel schuf Victor Horta 1892 im Haus Tassel eine eiserne Treppenkonstruktion als formal selbständiges Element. Nach diesem Haus baute Horta in Brüssel neben zahlreichen Wohn- und Kaufhäusern 1896 das "Maison du Peuple'', bei dem Glas und Eisen das Erscheinungsbild bestimmen.
Hector Guimard, ein Schüler Viollet le Ducs, und die École de Nancy um Émile Gallé prägen den französischen Jugendstil und zeigen die enge Verknüpfung von Architektur und Kunstgewerbe. Die von Guimard bevorzugte Gußtechnik erreichte im Konzertsaal Humbert de Romans (1898) und in den Eingängen der Pariser Métro (1900), die noch heute das Stadtbild von Paris mitprägen, ihren Höhepunkt.
In Österreich ist es die überragende Persönlichkeit Otto Wagners, der 1894, als er zum Professor an der Wiener Kunstakademie ernannt wurde, in seiner Antrittsvorlesung eine radikale Erneuerung der Baukultur in Angleichung an die Anforderungen der Gegenwart forderte. Die Stations- und Brückenbauten der Wiener Stadtbahn (1896), insbesondere die ausgefachte Stahlkonstruktion der Pavillons der Haltestelle Karlsplatz, zehn Jahre später die Kassenhalle der Österreichischen Postsparkasse am Cochplatz und die Decken- und Kuppelkonstruktion der Kirche St. Leopold am Steinhof zeigen deutlich die persönliche Entwicklung Otto Wagners und seine Auffassung vom Stahlbau im Sinne der "Modernen Architektur". Dieser Geist schöpferischer Innovation der "Neuen Kunst" ("Art nouveau"), der für die Eisenarchitektur im Europa der Jahrhundertwende bestimmend war, blieb aber eine kurzlebige Übergangserscheinung.
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts setzt erneut eine Entwicklung ein, die auf der Grundlage rationaler Methoden und technischer Baustoffe durch ein von der Maschinenproduktion bestimmtes Ideal die Architekturlandschaft verändert. Mit der Forderung, "daß sich der Architekt in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Ingenieure befinden muß, deren Schöpfungen wie Maschinen und Schiffe, Autos und Flugzeuge, Kräne und Brücken, immer durch den Geist der Zusammengehörigkeit verbunden, Ausdruck eines gemeinsamen Willens sind" (L. Hilbersheimer), wird das 20. Jahrhundert als "Maschinenzeitalter" definiert.
Bei der Kölner Werkbundausstellung 1914 präsentierten Walter Gropius und A. Meyer eine Musterfabrik mit Bürogebäude und Maschinenhalle bei weitgehender Verwendung von Stahl als Baustoff. Die Vorstellung vom Haus als industriell gefertigte Wohnmaschine für eine breite Bevölkerungsschichte (Le Corbusier u. a.) führte zu zahlreichen Projekten industriell gefertigter Häuser in Stahlbauweise, wie zum "Dymaxion-Haus" von Fuller (1927 und 1946), zu den Stahlhäusern von Gropius in der Weißenhofsiedlung (1927) und bei der Werkbundausstellung in Paris (1930), oder zu den vorgefertigten Einfamilienhäusern von Prouvé in Frankreich (1938 und 1946).
Mit dem Entwurf für ein Hochhaus aus Stahl und Glas in Berlin (1919) wurde von Mies van der Rohe eine puristisch überhöhte Maschinenästhetik propagiert, die für seine Bauten in Amerika (Farnsworth-Haus 1945, Lake-Shore-Drive-Apartments 1948, Crown-Hall I.T.T. 1952, Seagram-Building 1958) bestimmend blieb und zahlreiche Nachahmer fand. In zunehmendem Maße beschränkt sich aber der explizite Stahlbau auf gezielte Manifestationen einzelner Architekten oder ihrer Bauherren, wie beim ,Maison de Verre" von Chareau (1931) in Paris, dem "Glashaus'' von Philip Johnson (1949) in Connecticut, dem Centre L. C. von Le Corbusier (1963) in Zürich und beim Centre Beaubourg von Piano und Rogers (1972) in Paris. Andererseits geht parallel dazu eine Entwicklung weiter, die die Grenzen der Fachdisziplinen aufhebt und die mit Namen wie Jean Prouvé, Konrad Wachsmann, Buckminster Fuller, Frei Otto u. v. a. belegt werden kann.
Ingenieurkunst und Eisenarchitektur bedürfen daher einer neuen Begriffsbestimmung, und der bisher weitgehend auf den "Wohnsitz" reduzierte Architekturbegriff muß auf den größeren territorialen Zusammenhang erweitert werden. Grundlage der Architektur ist der physische Raum mit seiner Beziehung zur Form, zum Ausmaß, zum Material und zur technischen Lösung. Es ist aber nötig, die Architektur des Wohnsitzes und die Architektur des Territoriums als untrennbare Pole zu verstehen.



Die Entwicklung in der Steiermark

Der historische Werdegang und die gegenwärtige Stellung der Eisenarchitektur in der Steiermark können nicht losgelöst von der internationalen Entwicklung analysiert werden. Gegenüber dieser Entwicklung kam der konstruktive Eisenbau in Österreich und damit auch in der Steiermark relativ spät zum Durchbruch. Trotzdem zeichnen sich die internationalen Tendenzen der Eisenarchitektur und ihre Entwicklungslinien auch in der Steiermark ab.
Durch Reisen nach England, dem Mutterland der industriellen Revolution, oder in andere fortschrittliche Länder versuchte man sich einen Überblick über die Erfahrungen mit dem Baumaterial Eisen und den neuen Konstruktionsmethoden zu verschaffen. So bereiste der an den Möglichkeiten des technischen Fortschritts interessierte Erzherzog Johann - er hatte 1811 das Joanneum als Forschungsgesellschaft gegründet - 1815/16 England, um sich an Ort und Stelle über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Auch das für die Steiermark auffallend frühe Baudatum des "Eisernen Hauses" in Graz (1848) läßt sich durch die nachweisliche Reisetätigkeit des planenden Baumeisters Johann Benedikt Withalm begründen.
Eine wichtige Voraussetzung für die Verwirklichung der Eisenkonstruktionen waren die entsprechenden Verarbeitungsbetriebe. Neben anderen Firmen war die 1853 von Josef Körösi gegründete "k. u. k. privilegierte Maschinenfabrik und Eisengießerei" in Graz-Andritz sicher die bedeutendste. Körösi, der bereits seit 1835 in Graz eine "Eisen- und Schnallenfabrik" betrieb, richtete 1872 innerhalb seines Betriebes eine eigene Abteilung für Brückenbau ein. 1881 wurde die Firma Körösi mit anderen größeren Eisenbetrieben in die "Österreichisch-Alpine Montangesellschaft" einbezogen. Damit war ein modernes Großunternehmen geschaffen, das die wirtschaftliche Umwälzung in der Steiermark zum Ausdruck brachte. 1882 verlegte die Alpine Montangesellschaft die zehn Jahre vorher von Körösi gegründete Brückenbauabteilung von Andritz in die Rosensteingasse (heute Waagner-Biró-Straße), wo der Betrieb 1900 als Teilwerk der bisher ausschließlich in Wien ansässigen "Actiengesellschaft R. Ph. Waagner (seit 1924 Waagner-Biró AG.) übernommen wurde. 1934 wurde die Stahlbauabteilung von Waagner-Biró durch den Kauf der Wiener Brückenbauanstalt Ignaz Gridl erheblich vergrößert.
Die zunehmende Industrialisierung führte zwischen 1880 und 1914 zu einer beachtlichen Erweiterung einiger größerer steirischer Städte, womit eine starke Bautätigkeit verbunden war, sich damit aber auch die Absatzmärkte für die Industrieprodukte vergrößerten. Mit dem ausgehenden Historismus um die Jahrhundertwende begann auch in der Steiermark die sachliche Komponente der Architektur in den Vordergrund zu rücken, die sich zunächst in der Typisierung und funktionalen Differenzierung der Industrieanlagen und Hallenbauten ausdrückte. Mehr als bisher wurden die einzelnen Sparten wie Brücken-, Hoch- und Stahlskelettbau, der Masten-, Turm-, Seilbahn-, Kran- und Gerüstbau zu eigenständigen Teilgebieten.
Nicht zuletzt sind die Leistungen auf dem Gebiet des Eisen- und Stahlbaues auf die wissenschaftliche Ausbildung an den steirischen Hochschulen zurückzuführen. Beide Universitäten, die Technische Universität Graz und die Montan-Universität in Leoben, besitzen als Ausbildungszentren internationalen Ruf.

Haupt- und Nebenbrücken
Der internationalen Entwicklung entsprechend waren es auch in der Steiermark zunächst die Verkehrsbauten, und hier vor allem die Brücken, bei denen der neue Baustoff Eisen in erster Linie Anwendung fand. Die ersten größeren Brückenbauwerke waren Kettenbrücken, bei denen die Fahrbahn zwischen zwei gemauerten Kettenhäusern von gespannten Ketten abgehängt war. Frühe Beispiele dafür waren die Ferdinands-Kettenbrücke (1833) an der Stelle der heutigen Keplerbrücke in Graz und die Franz-Karf-Kettenbrücke (1843) beim "Eisernen Haus".
Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes in der Steiermark, aber auch des Straßennetzes, wurde die Errichtung neuer Brücken unerläßlich, die in der überwiegenden Zahl bereits als Eisenbrücken mit unterschiedlichsten Tragwerken ausgeführt wurden. Ein Brückendenkmal von besonderem Rang, dessen Erhaltung vordringlich erscheint, ist die 1844 errichtete Eisenbahnbrücke bei Peggau. Zwei dreifeldrige Fünffach-Rautenträger sind als Flacheisenfachwerk ausgebildet. Ihre Bedeutung liegt in der ingenieurmäßigen Durchbildung und dem daraus resultierenden ästhetischen Erscheinungsbild. Weitere Beispiele sind die Waasenbrücke in Leoben (1894/95) mit polygonal gekrümmten Fachwerkobergurten und abgehängter Fahrbahn, die Grenzbrücke in Mureck (1897/1900), die Brücken in Knittelfeld (1900) und Göß (1910/15) und die Zeilbrücke bei Rohrbach an der Lafnitz (1905), ein Talübergang mit drei einfeldrigen Fischbauchträgern auf gemauerten Pfeilern.
Ein Großteil der steirischen Brücken wurde von der Grazer Brückenbaugesellschaft gefertigt, die unter anderen die Brücken für die Arlbergbahn, die Wiener Stadtbahn, die Trisannabrücke und die Brücken für die bosnischen Landesbahnen fertigte. Das um 1915 von der Firma Waagner entwickelte Brückensystem "Roth-Waagner" basiert auf einer zerlegbaren Fachwerkkonstruktion, die als Not- und Hilfstragwerk fallweise noch heute Verwendung findet. Eine neue Phase im Brückenbau leitet die 1929 errichtete Schleppbahnbrücke im Fabriksgelände des Elin-Werkes in Weiz ein, die laut Aufschrift die erste geschweißte Brückenkonstruktion in Europa darstellt.
Von den Eisenbrücken in Graz gibt es derzeit noch die Radetzkybrücke (1897/98), ein Vierbogentragwerk, ebenso die Schönaubrücke (1925/26), für deren geplanten Neubau 1983 ein Architektenwettbewerb stattfand, und die Kalvarienbrücke (1926/27), die das Tragsystern des "Langerschen Balkens" aufweist.
Die beiden bedeutendsten Grazer Brückenbauten waren die 1882 errichtete Keplerbrücke, die den Prototyp für das noch heute angewendete System des "Langerschen Balkens" darstellte, und die 1892 errichtete Hauptbrücke, die beide in den sechziger Jahren abgebrochen wurden. Von den Brückenbauwerken ihrer Zeit hob sich die 1892 errichtete Grazer Hauptbrücke in mehrfacher Hinsicht ab. Eisenkonstruktion und Eisendekoration waren hier in hervorragender Weise in Beziehung gesetzt. Das bis ins Detail gehende Gestaltungskonzept der Brücke wurde den bestehenden Brückenköpfen (Murgasse/Franziskanerkirche und Südtirolerplatz/Eisernes Haus) zugeordnet und bildete mit diesen ein urbanes Architekturensemble mit einem klar ablesbaren historischen Erscheinungsbild. Die 1965 errichtete "Neue Hauptbrücke" setzte anstelle einer architektonischen Gestaltung eine autogerechte Verkehrslösung.


Die Grazer Hauptbrücke (1890-1892), die 1964/65 abgebrochen wurde, war eine Symbiose von Eisenkonstruktion und Eisendekoration.

Die städtebauliche Qualität von Graz erschöpft sich nicht in den Bauten der Altstadt, sondern liegt auch in den Leistungen des vorigen Jahrhunderts. Noch ist es nicht zu spät, durch entsprechende Forschungsarbeiten den bereits stark reduzierten Bestand an Eisenarchitektur und Eisendekoration wissenschaftlich zu erfassen, zu dokumentieren und auf diese Weise einerseits weitere unbedachte Zerstörungen hintanzuhalten, andererseits die Grundlagen für zeitgemäße städtebauliche Maßnahmen zu schaffen.


Eiserne Häuser und stählerne Gerüste

Während die frühen eisernen Brückenkonstruktionen in der Steiermark im Vergleich mit den internationalen Beispielen eher spät zur Ausführung gelangten, nahm der Hochbau mit der Verwendung des Eisens relativ rasch die internationale Architekturentwicklung auf. Im Zuge des Baues der Franz-Karl-Kettenbrücke, einem Vorgängerbau der heutigen Grazer Hauptbrücke über die Mur, entstand 1848 am westlichen Brückenkopf das sogenannte "Eiserne Haus". Das Gußeisenskelett im Obergeschoß zählt international zu den sehr frühen Beispielen der Eisenanwendung im Hochbau. Das als Café errichtete Gebäude war ursprünglich als zweigeschossiger Gußeisenskelettbau konzipiert. Vermutlich aus Sicherheitsgründen nahm der planende Architekt Johann Benedikt Withalm selbst eine Veränderung der ersten Planung vor und ließ nur das oberste Geschoß in Gußeisen herstellen.



Das "Eiserne Haus" in Graz, zählt zu den frühen Beispielen der Eisenanwendung im Hochbau (1848).

Mit der 1890 errichteten und 1964 abgebrochenen Hauptbrücke bildete das "Eiserne Haus" im Zentrum der Stadt ein hervorragendes Ensemble der Eisenbaukunst. Trotzdem blieb das "Eiserne Haus" für seine Zeit ein Einzelbeispiel, von dem sich keine Auswirkungen auf die nachfolgenden Architekturgenerationen ableiten lassen, ebensowenig wie von der 1879 auf dem Grazer Buchkogel als Aussichtsturm errichteten "Rudolfswarte".

Die Rudolfswarte (1879) auf dem Grazer Buchkogel.

Interessante Aspekte eiserner Gebäudekonstruktionen in der Steiermark zeichnen sich erst wieder an den wenige Jahrzehnte zurückliegenden Verwaltungsbauten der Alpine Montangesellschaft ab. 1957 entstand im Werk Zeltweg das erste Bürohochhaus in Stahl (Emmerich Donau) und 1969 das "Forschungszentrum Leoben" (Günther Domenig - Eilfried Huth).
1872-1877 entstanden im Zuge der Errichtung des städtischen Schlachthofes in Graz auch die beiden heute noch erhaltenen, zum Teil restaurieren Rinderschlachthallen, deren Dachstühle auf einer eisernen Primärkonstruktion aufbauen. Sie repräsentieren den für die damalige Zeit üblichen Hallenbau. Ebenfalls zu den historischen Eisenhallen zählen die heute nur mehr als Magazin dienende Ofenhalle des ehemaligen Feinwalzwerkes in Donawitz (1909/11) und das Elektrostahlwerk l (1917) der Böhlerwerke in Kapfenberg. Interessante Beispiele dreischiffiger Industriehallen sind die um 1921 entstandenen Hallen XVII und XIX der Vogel & Noot Aktiengesellschaft in Wartberg, deren filigrane Stahlkonstruktionen von gemauerten Giebelwänden gefaßt sind. Die Schwerpunktbildung der Eisenindustrie in der Steiermark zog auch die Errichtung immer größerer Hallenbauten nach sich. 1922-1924 ließ die Österreichisch-Alpine Montangeseilschaft in Münichtal bei Eisenerz ein Gaskraftwerk errichten, das heute als Hauptwerkstätte dient. Der Querschnitt der eisernen Dachkonstruktion zeigt die für die damalige Zeit typische Polygonalform. 1940 wurde unweit davon für eine weitere Hauptwerkstätte eine 68 Meter lange und 60 Meter breite Halle errichtet. Die Halle über der Feinwalzstraße in Donawitz (Othmar Kammerhofer, Harald Egger) mit einer Größe von 700 x 135 Metern war zum Zeitpunkt der Fertigstellung 1961 der größte Hallenbau des Kontinents. 1959 wurde mit der Messehalle 10 auf dem Grazer Messegelände zum ersten Mal in Österreich eine Halle mit einem Raumtragwerk überspannt (Oratsch - Haidvogel, Hermann Beer). Interessante Beispiele des jüngeren Hallenbaues sind der 1961 in Gleisdorf von der Stahlbaufirma Binder entwickelte Prototyp einer Stahlrundhalle und die 1965 als Teil der Technischen Universität Graz errichtete Hochspannungsversuchshalle (Hubert Hoffmann, Hermann Beer).


Die Hochspannungsversuchshalle der Technischen Universität Graz (1965).

Eine Halle mit parabolischen Stahlbindern, aber als Sakralraum konzipiert, ist die 1949-1954 errichtete Kirche St. Joseph in Donawitz (Heinrich Inffeld, Karl Lebwohl, Kurt Weber-Mzell). Im Bau der Donawitzer Kirche fand die Arbeiterpriesterbewegung ihren Niederschlag. Erst zwanzig Jahre später wurde mit der 1969-1971 errichteten St.-Pauls-Kirche in Graz (Ferdinand Schuster) ein weiterer Sakralbau in Stahl gebaut.
Abgesehen von den Brücken sind die dem Verkehr dienenden Eisenbauten wie Bahnhöfe in der Steiermark eher selten. 1909-1912 wurde nach dem Entwurf von Hans Granichstaedten der Selzthaler Inselbahnhof errichtet, dessen Eisenkonstruktion das einzige Beispiel dieser Art in der Steiermark ist. Im weiteren Sinne sind zu den Verkehrsbauten auch die Seilbahnanlagen zu zählen, deren Stützen fast durchwegs Stahlfachwerke sind. Eine Sonderkonstruktion stellt dabei das Kuppengerüst der 1950 von der Wiener Brückenbau-Gesellschaft errichteten Schöckel-Seilbahn dar. Bei der 1980 gebauten Seilbahn auf den Hauser Kaibling (Werner Nußmüller, Herfried Peyker) sind die Tal- und Bergstation in einer zeitgemäßen Stahlkonstruktion ausgeführt.
Im Bereich des Industriebaues und der technischen Anlagen ist die Grenze zwischen Architektur und mechanischer Konstruktion fließend. Beispiele dafür sind der als Industriedenkmal bestehen gelassene, 1888 errichtete und 1927 überbaute Förderturm des Wodzicki-Schachtes und einige Gasometer, wo der funktionelle Behälterbau für den architektonischen Ausdruck bestimmend wurde. Unter den im Zug der Kraftwerksbauten entstandenen Staustufen sind die ab 1903 errichtete Wehranlage in Rothleiten und die 1929 gebaute Wehranlage der Carl Schweizer AG. in Peugen bei Frohnleiten, beide in Verbindung mit gemauerten Pfeilern, erwähnenswert. Mit der Errichtung des Fernheizkraftwerkes in Graz (1960) und des Dampfkraftwerkes in Werndorf (1966), beides Kraftwerksbauten der Steirischen Wasserkraft- und Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (STEWEAG), setzte Architekt Ferdinand Schuster neue Maßstäbe im Industrie-Anlagenbau. Die für die funktionellen Betriebsabläufe notwendigen Apparaturen, Leitungen, Behälter und Kamine erfuhren eine ihnen entsprechende formale Durchbildung. Bereits vorwiegend in die mechanischen Anlagen sind die 1964 in Betrieb genommene Drehbühne des Grazer Schauspielhauses und die 1976 errichtete Parabolantenne der Erdfunkstelle Aflenz einzureihen.
Am Übergang zum 20. Jahrhundert entstand eine Reihe von Stiegenhaus- und Hofüberdachungen in Form zarter Glas-Eisen-Konstruktionen, wie 1893 über der Stiegenhalle der Grazer Wechselseitigen Versicherung (Leopold Theyer), 1902 über dem Hof des Hotels Erzherzog Johann (Karl Walenta) und den Höfen der Finanzlandesdirektion (Emil Förster), 1905 die Glaskuppel über dem Foyer des Stephaniensaals (Leopold Theyer) und 1894 (Friedrich Sigmundt) bzw. 1912 (Ferdinand Fellner und Hermann Helmer) Konstruktionen über den beiden Hallen des Warenhauses Kastner und Öhler, die 1973 zerstört wurden. Das Motiv des glasüberdeckten Hofes wurde 1977 bei der Revitalisierung des Schlosses Gleinstätten wiederaufgenommen (Team A). Glas und Eisen dienten aber nicht nur zu Überdeckungen ganzer Höfe, sondern kamen auch zur Überdachung von Veranden, Hauszugängen und bei Vordächern zur Anwendung. Grazer Beispiele dafür sind die Veranda des ehemaligen Heilbades Just (1901) und der überdachte Zugang zur Villa Leechgasse Nr. 68. Unweit davon schufen Richard Gratl und Peter Thurner 1965 vor dem Studentenheim der Katholischen Hochschulgemeinde (Leechgasse Nr. 24) eine zeitgemäße Glas-Stahl-Überdachung.
Ihren klarsten Ausdruck fand die Transparenz dieser Konstruktionen bei den Glashäusern in der Funktion als Gewächs- und Treibhäuser, die vorwiegend aus standardisierten Fertigteilprodukten hergestellt wurden. Hier ist besonders das Palmenhaus im botanischen Garten der Grazer Universität zu nennen, das wie das Palmenhaus in Schönbrunn von der k. k. Eisenkonstruktionswerkstätte Ignaz G. Gridl in Wien vermutlich auch um 1882 ausgeführt wurde. Das Projekt für den geplanten Neubau desselben (Volker Gienke) setzt die Tradition des Glashausbaues in die Gegenwart fort.



Stadtmöblierung, Freiraumgestaltung und Interieur



Plakatwand am Grazer Geidorfplatz aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Ein positives Beispiel einer Werbeeinrichtung im Stadtbild.

Der Begriff der Eisenarchitektur umfaßt nicht nur die Eisenbauten als technische Konstruktionen, sondern bindet auch die Verwendung des Eisens in der Ausstattung der Innen- und Außenräume von Gebäuden und den ihnen zugeordneten Freiflächen ein. In der Zeit des späten Historismus und des Jugendstils wurde Eisen vorwiegend in der Form des Baugusses bei der Ausstattung der Straßen-, Platz- und Parkanlagen verwendet. Das rasche Wachstum der Städte und die Schaffung von Parkanlagen als Naherholungsbereich boten die Grundlage für neue Gestaltungsmöglichkeiten.
Das Gußeisen erlaubte gegenüber dem industriell gefertigten Schmiede- und Walzeisen eine plastische Oberflächengestaltung und kam so dem historisierenden Zeitgeist entgegen. Die überlieferte Formenwelt konnte vom Relief bis zur Vollplastik als Architekturdekoration oder eigenständiges Kunstwerk ausgebildet werden. Die Gußtechnik bot auf einfache Weise die Möglichkeit, die Elemente der Stadtmöblierung in großer Stückzahl und in einer fast unübersehbaren Formenvielfalt anzubieten. Die Musterbücher der einschlägigen Gießereien boten eine breite Palette vom Feinguß bis zum Bauguß. Während ältere Gießereien wie jene bei Mariazell und in Turrach hauptsächlich Feinguß herstellten, widmeten sich die moderneren Gießereien, die häufig Bestandteil größerer Stahlbetriebe waren, vorwiegend dem Bauguß.
Der Stadtbewohner war in erster Linie Fußgänger und erlebte als solcher den öffentlichen Stadtraum bewußter. Als Stadtmöblierung versteht man daher das gesamte Interieur des städtischen Freiraumes wie Sitzgelegenheiten, Beleuchtungskörper, Geländer, Brunnen, Hydranten, Zäune, Werbeträger, Tafeln, Feuermelder, öffentliche Uhren, Radabweiser, Bollpfähle und Schachtabdeckungen.
Das älteste bekannt gewordene Gußeisengitter war übrigens 1714 an der Paulskathedrale in London aufgestellt worden. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts herrschte das Gußeisen in Rußland vor, wo es für Ornamente, Gitter und Kleinarchitektur den geschmiedeten Konstruktionen zunehmend den Rang ablief (1783 Petersburg: Gitter beim Sommergarten). Die Stadterweiterungsviertel wie die Grazer Schubertstraße zeigen in den Garteneinfriedungen die Formenvielfalt der in den Musterbüchern angebotenen Gitterzäune.
Die Gestaltung der Beleuchtungskörper ist mitbestimmend für das Erscheinungsbild der Straßen und Plätze. 1897 gab es in Graz 2.290 Gaslaternen. Die dafür notwendigen Kandelaber und Wandarme waren ebenso in Guß hergestellt wie die Masten für die um die Jahrhundertwende eingeführte elektrische Beleuchtung.
Im 19. Jahrhundert traten auf den Friedhöfen Gußeisenkreuze an die Stelle der geschmiedeten Grabkreuze. Abgesehen von den damals in der Steiermark befindlichen Erzeugungsstätten bot auch der Eisenhandel eine große Auswahl verschiedenartiger Gußeisenkreuze an. Die Vielfalt der Formen und die Tatsache, daß die einzelnen Gießereien gegenseitig die Modelle kopierten, macht heute einen Nachweis der Herkunft der Kreuze fast unmöglich.
Der Zierbrunnen, ein Gestaltungselement der Barockzeit, fand im 19. Jahrhundert in der Gußeisenausführung erneut eine reiche formale Durchbildung. Diente zunächst der vom Bildhauer hergestellte, mit Steinskulpturen versehene Springbrunnen als Vorbild, so kam es durch die Gußtechnik, vom großen Schaubrunnen bis zum kleinen Trinkbrunnen, zu eigenständigen variationsreichen Formen. So ist der gußeiserne Schalenbrunnen am Rochusplatz in Hartberg die Nachbildung eines Renaissancebrunnens. Mit dem großen Brunnen im Grazer Stadtpark, der für die Wiener Weltausstellung 1873 angefertigt wurde und im Zentrum der Rotunde aufgestellt war, besitzt die Stadt Graz, die ihn damals käuflich erwarb, einen Schaubrunnen von internationalem Format. Auch die Trinkwasserbrunnen, frei stehend oder als Wandbrunnen ausgebildet, gab es serienmäßig in unterschiedlichster Form. Vorwiegend waren sie im städtischen Bereich auf Marktplätzen, aber auch in Parkanlagen und auf Bahnhöfen zu finden. Gerade diese kleinen Brunnen wurden in den letzten Jahrzehnten durch einfache Wasserzapfstellen und Hydranten ersetzt. Zu den wenigen erhalten gebliebenen zählen zwei ganz besonders schöne Beispiele - der Auslaufbrunnen im Grazer Stadtpark, nahe der Zinzendorfgasse, und der mit einer gegossenen Madonnenstatue bekrönte Trinkwasserbrunnen im Wirtschaftshof der Pfarre Weizberg. Die Funktion der Brunnen als Wasserspender erfuhr durch die dekorative Gestaltung eine formale Betonung. Dieser Aspekt fand sogar bei den einfachen bäuerlichen Ziehbrunnen Berücksichtigung, wo das Auslaufrohr meist als gußeisernes Fischmaul ausgebildet wurde.
Einen besonderen Platz im städtischen Interieur nimmt die Gruppe der zellenartigen Kleinkörper wie Wartehäuschen, Verkaufskioske, öffentliche Bedürfnisanstalten, Wetterhäuschen und Vitrinen ein, die ebenfalls zum Teil in Serie erzeugt wurden. Neben der funktionellen Bestimmung der einzelnen Objekte bildeten sie durch ihre vielfältige Formgebung einen wichtigen Bestandteil des inneren Stadtbildes. Die verschiedenen Formen der Kleinarchitektur auf Straßen, Plätzen und in Parkanlagen waren zudem meist die ersten vollständig aus Gußeisen hergestellten Bauwerke. Im Grazer Stadtpark, dessen Ausstattung mit dieser Entwicklung parallel läuft, wurden 1877 ein gußeiserner Musikpavillon und 1878 ein Wetterhäuschen errichtet.
Die Verwendung des Gußeisens für Konstruktions- und Dekorationsteile stieg in der Gründerzeit, bis herauf zur Zeit des Jugendstils, stark an. Allein im äußeren Bereich eines Hauses boten sich viele Möglichkeiten der Gußeisenverwendung. Beginnend bei der Hausnummerntafel, dem Fußabstreifer, den Radabweisern, reichte die Anwendung bis zu Tür-, Fenster- und Balkongittern und Vordächern, Dachrinnenhaken, diversen Konsolen, Firstgittern und Blitzableitern, wobei das umfangreiche Gebiet der Beschläge hier ausgeklammert bleiben soll.
Im Bereich des Gartens fand das Gußeisen in vielfältigster Form bei den Zäunen Anwendung, aber auch in Form kleinerer Gartenpavillons, Lauben, Glashäusern, Gartenmöbeln oder den weitverbreiteten Beet- und Raseneinfassungen.


Gußeisenbank am Grazer Schloßberg.

Im Inneren des Hauses waren es verschiedenartig ausgeführte Säulen und Stiegengeländer, vorgefertigte Wendeltreppen, emailierte Wasserauslaufmuscheln, Öfen, Stühle und Tischgestelle. Vor allem die sogenannte "Bassena", als Hausbrunnen am Flur, ersetzte den Dorfbrunnen als Ort der Kommunikation.


Eisenarchitektur und Denkmalpflege



Gittertor zur Unterkirche der Grazer Herz-Jesu-Kirche (1891).

Die wissenschaftliche Erfassung der Eisenarchitektur im weitesten Sinne ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der schutzwürdigen Objekte dieses Bereiches. Exemplarische Beispiele sollten in die Sammlungen des Landesmuseums Eingang finden.
Mit der Ausrichtung der Straßen auf den wachsenden Autoverkehr und der Verdrängung des Eisengusses durch andere Industrieprodukte kam es zu einer Vernachlässigung der Freiraumgestaltung.
Während prominente Beispiele, wie etwa der Springbrunnen im Grazer Stadtpark, nicht in Frage gestellt werden, läuft die Mehrheit der Objekte Gefahr, infolge einer mißverstandenen "Modernisierung" entfernt zu werden. Dies umso mehr, als in manchen Fällen unverständliche Behördenvorschriften, wie beispielsweise in Graz das Verbot der Wiederaufstellung demontierter Lanzettenzäune im Zuge von Straßenregulierungen, nachteiligen Veränderungen Vorschub leisten. Im Gegensatz dazu konnte das gußeiserne Skelett einer öffentlichen Grazer Bedürfnisanstalt der Jahrhundertwende durch Intervention des Bundesdenkmalamtes vor der Zerstörung bewahrt werden. Die nunmehr erfolgte Restaurierung durch die Waagner-Biró AG und die Verwendung als Pavillon der Eisenausstellung ist ein aktueller Beitrag der Denkmalpfiege.


Ehemalige Bedürfnisanstalt in Graz. Der Pavillon wurde restauriert und als Ausstell7ungspavillon für die Landesausstellung adaptiert. Ein Beispiel der Denkmalpflege im Bereich der Stadtmöblierung.


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Die Verfasser danken o. Univ.-Prof. Dr. Harald Egger und Univ.-Ass. Dipl.-Ing. Michael Kollmann für wertvolle Hinweise.

Beitragsband zur steirischen Landesausstellung 1984
"Erz und Eisen in der Grünen Mark"
Eisenerz, 12. Mai bis 14. Oktober 1984
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