Steirischer Herbst - Architektur Schloßbergplatz
Holger Neuwirth

Wenn die Ohren sehen

und die Augen hören,
ohne Zweifel wird man preisen - wie der Regen tropft
von den Dachtraufen!
(Daitô Kokushi)
Für die Nutzung des Stollensystems wurde der Eingangsbereich und damit der nordöstliche Abschluß des Sohloßbergplatzes neu gestaltet. An Stelle einer hölzernen Pergola und einer Brettetwand, die den Anschluß der Ebene des Schloßbergplatzes an die steile Felswand des Schloßberges verbargen, akzentuiert die Pfeilerstellung das Zusammenwirken von Felswand, Stiegenlauf und den Stolleneingängen.
Die 3m hohen Pfeiler mit fünfeckigem Grundriß sind aus verzinktem Baustahlgitter mit einer Stabstärke von 5mm und einer Maschenweite von 50mm gefertigt. Diese Gitterpfeiler wurden mit dem im Stollen lagernden Steinmaterial in unterschiedlichen Höhen bis maximal 2,5m gefüllt.
Die in Gruppen gegliederte Aufstellung der 14 Gitterpfeiler soll den Eingangsbereich zum Hauptstollen und zur Grottenbahn teilen und die aus dem Hauptstollen austretende Zugluft brechen. Gegen Steinschlag sind die unmittelbaren Bereiche der Stollenausgänge mit - dem Pfeilerquerschnitt entsprechenden - Gitterträgern überdacht. Diese Gitterträger sind nach der Flucht der Stollenachsen ausgerichtet um eine Verbindung des Innenraumes mit dem Außenraum zu verdeutlichen. Alle Gitterkörper dienen darüber hinaus als Stützkörper für die reichhaltige Flora der Schloßbergwand. Die artifiziellen Gitterpfeiler mit dem natürlichen Steinmaterial als Füllkörper sind als Gelenk zwischen der natürlichen Felswand den Schloßberges und der gebauten Architektur des Platzes konzipiert.