ARCH.iv
vulgo Leitner Hans
- Dittenberg 85 - 8563 Ligist
Beschreibung
Landkarten
Plandokumentation
Fotodokumentation
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Beschreibung |
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Bauaufnahme von M. Neubauer
Das Anwesen "vulgo Leitner Hans" liegt
am Südwesthang des Dittenberges, auf dem auch heute noch Weinbau betrieben
wird. Zahlreiche Funde beweisen eine außergewöhnliche Siedlungskontinuität.
Das Haus entspricht in seiner äußeren Erscheinung der lokalen
Bautradition des 17./18. Jahrhunderts, von seiner Nutzung her gesehen ist
es ein Winzerhaus. Die Hauptfirstrichtung des Wohnhauses verläuft
senkrecht zum Hang, das Wirtschaftsgebäude war im rechten Winkel (die
Firstrichtung folgte der Schichtenlinie) oberhalb des Wohnhauses im Osten
errichtet. Diese Zuordnung der beiden Baukörper ergabt einen geschützten
Hofbereich. Wann genau das Wirtschaftsgebäude abgerissen wurde, ist uns nicht bekannt.
Ein rechteckiges Kellergeschoß aus Steinplattenmauerwerk
bildet die Basis, die an der Südseite in voller Geschoßhöhe
in Erscheinung tritt. Dadurch ist der Weinkeller direkt von der Straße
zugängig, sein Lehmboden folgt im Inneren der natürlichen Hangneigung.
An der Westseite ergab ein Zubau zwei kleine, von außen erschlossene
Lagerräume. Der Preßraum mit Weinpresse an der Nordseite ist
nicht unterkellert, besitzt aber eine direkte Leitung vom Preßboden
in den Weinkeller.
Auf dem Mauergeviert des Kellergeschoßes
ruht der Holzblockbau, der im Süden und Westen einen umlaufenden Balkon
unter dem großen Dachvorsprung besitzt. Das Haus war ursprünglich
in drei Räume aufgeteilt (Vorhaus, Stube und Kammer). Ein Zubau an
der Westseite und die Eingliederung der ursprünglich freistehenden
Presse haben die innere Aufschließung verändert.
An der Westseite
ist die ursprüngliche Auskragung der Balkenlagen zwischen Kammer und
Preßraum noch gut erkennbar. Der Haupteingang an dieser Front führt
in das Vorhaus (Durchhaus), eine zweite Öffnung an der Ostseite stellte
über einen kleinen Holzpodest die direkte Verbindung zum ehemaligen Hof und
Wirtschaftsgebäude her.
Die zimmermannsmäßige Konstruktion
und die Schmuckformen sind dem 18. Jahrhundert zuzuordnen; sie sind bis
in den Bereich der liegenden Fußpfetten ungestört erhalten.
Über der Stube befindet sich eine Holzbalkendecke mit einem Haupttram
und der aufgelagerten Sekundärbalkenlage, deren Balkenköpfe außen
ersichtlich sind.
Die kleinen quadratischen Kastenfenster überliefern
ein geschlossenes Erscheinungsbild. Dachstuhl und Dachdeckung wurden vor 50
Jahren erneuert. Dabei wurde die Strohdeckung durch eine Ziegeldeckung
(Biberschwanz) ersetzt. Dachausbau und Giebelschalung berücksichtigen
aber das traditionelle Erscheinungsbild. Die unterschiedlichen Balkonbrüstungsbretter
verweisen auf den modischen Wandel der äußerlichen Schmuckformen.
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