Haus
N. Graz 1974
Holger Neuwirth |
Friedrich Achleitner: "ÖSTERREICHISCHE ARCHITEKTUR im 20. Jahrhundert; Ein Führer in drei Bänden. BAND 11: KÄRNTEN/STEIERMARK/BURGENLAND; 1983 Residenz Verlag Zitate:.........Schwieriger ist eine andere steirische Tendenz zu beschreiben, die sich in einer eher handwerklich betonten, anonymen Haltung ausdrückt und gegenüber der »Architektur« mehr das »Bauen« betont. Hier reicht die Skala von einer auf das Essentielle gerichteten Auseinandersetzung mit dem Problemkreis Wohnen - Bauen - Lebensform - Landschaft, vertreten von Josef Klose, Klaus Schuster, Holger Neuwirth, über eher alternative Standpunkte (Michael Kocher, Franz Enzenhofer) bis zu mehr oder weniger regionalistischen Tendenzen (Gerhard Kreutzer und Günther Krisper, Diether und Herrad Spielhofer). Daß es auch hier genügend Spielraum für sehr persönliche Haltungen und Aussagen gibt, zeigen die Häuser von Dietrich Ecker (Eigenhaus, Rudolfstraße 28, ab 1976), Rainer Kaschl (Haus Hötzl, Krieglach, 1979), Herbert Missoni (Eigenhaus, August-Musger-Gasse 11, 1979 - 81) oder Felix Orsini-Rosenberg (Herrenhaus Seilern, Rettenegg, 1979 - 81). Josef Klose hat den in den fünfziger Jahren begonnenen Weg fortgesetzt, als Beispiel sei hier nur auf das Haus Tscherne, Graz, Marlagrüner Straße 112, hingewiesen. Klaus Schuster (teilweise in Zusammenarbeit mit Herfried Peyker) geht einen entschiedenen, eigenen Weg, wie die Häuser Leitner in Floing (1973-75) oder Musyl Stallhofen (1978 - 82) zeigen. Das gleiche gilt für Holger Neuwirth (Eigenhaus, Graz, Grafenhofweg 12, 1974 - 82), die subtile Beschäftigung mit einer »nicht bodengebundenen« Folklore mit eingeschlossen.......... (Seite 131/132). ..............................Für das archltektonische Klima waren aber nicht nur Spannungen zwischen den akademischen Schulen fruchtbar, sondern ebenso die Dialektik Stadt - Land, die in vielen Arbeiten (angefangen von Hubert Hoffmann und Ferdinand Schuster) eine anhaltende Auseinandersetzung mit der Vielfalt des anonymen Bauens brachte. Hier wurden anthroposophische Standpunkte (Josef Klose) ebenso einflußreich wie allgemein anthropologisch-kulturelle (Holger Neuwirth), regionalistische (Spielhofer, Kreutzer-Krisper) oder alternative.................... Die Grazer Architektur ist noch immer in einem virulenten Entwicklungsprozeß begriffen, die Überschaubarkeit des kulturellen Lebens, die Nähe der agierenden Gruppen erzeugt immer noch eine eher fruchtbare Reibungswärme und ein sicher undurchschaubares Netz gegenseitiger Beeinflussung und Abgrenzung..............................(Seite 342). Haus N., 1974-82 Das Haus ist ein Beweis dafür, daß die Verwendung »konventioneller« Elemente aus dem anonymen Bauen weder zu einem plakativen »Neuen Regionalismus« führen muß, noch daß der Individualität des Bauenden Schranken auferlegt sind. Obwohl das Haus in seiner Raumdisposition mit dem zentralen Block von Vorhaus und Küche an alte bäuerliche Typologien erinnert, ist es in seiner räumlichen Ausformung, vor allem durch die versetzten Niveaus und die vielen Details persönlicher Erinnerungen und Projektionen eine originelle und eigenständige Schöpfung.................(Seite 406). Haus G. Erweiterung, 1975 Haus K. (Umbau eines Stallgebäudes), 1972-74 Ausbau eines Teils eines ehemaligen Stallgebäudes, durch Anbau einer im Erdgeschoß offenen Wiederkehr und geschickte Ausnutzung des inneren Raumvolumens bis in den Dachstuhl hinein. Besonders schön gelöst das Raumgelenk zwischen Altteil und Wiederkehr durch Einbau einer Galerie..............(Seite 412). |
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