Betreuung
von Diplomarbeiten:
Anmeldung in meiner Sprechstunde jeden Mittwoch von 16-18 Uhr in der Münzgrabenstrasse 11 / 4. OG oder durch Email und Terminvereinbarung
Zitat: *.................Die Architekturschule
Graz hat ihre eigene Tradition, auf die sie mit Recht stolz sein kann.
Sie vermittelt mehr methodologisch als informativ solide Kenntnisse und
gewährt der erkannten Begabung grosszügigen Raum zu selbstständiger
Entfaltung. In Graz sind nie kleine Deiniger, kleine Jaeckel, kleine Zotter
aufgezogen worden..........*
(Ferdinand Schuster: *Junge
Architektur*, 1965)
Beispiele:
(1)
Diplomarbeiten ab 1984 / Beispiele
(2)
Diplomarbeiten ab 1994 / Beispiele
(3)
Diplomarbeiten ab 2000 / Beispiele
(4) Diplomarbeiten
ab 2008 / Beispiele
* Eine Dokumentation
der bis jetzt betreuten Arbeiten bildet die Grundlage und liefert Anschauungsmaterial,
wenn auch die Arbeiten in dieser Dokumentation nur durch die Projektdarstellung
zitathaft in Erscheinung treten können. Vor allem der geforderte theoretische
Teil, der in seiner Bedeutung noch immer unterschätzt wird, nimmt
bei der Bewertung der Arbeiten für mich eine wichtige Stelle ein.
In dieser Sammlung mußte er weitgehend oder meist zur Gänze
vernachlässigt werden, aber natürlich kann in der Bibliothek
in die Arbeiten Einsicht genommen werden. Es wurden ohne Berücksichtigung
der Benotung alle positiv beurteilten Arbeiten, im Rahmen der Notenskala
von 1 bis 4, dargestellt. Nicht aufgenommen wurden die negativ beurteilten,
beziehungsweise nicht approbierten Arbeiten.
* Von 1984 an waren
für meine Betreuung und für die Bewertung der Diplomarbeiten
die nachfolgend angeführten 5 Kriterien als pädagogische Ziele
bestimmend:
* 1. Als Ausgangspunkt
soll auf der Grundlage einer Auseinandersetzung mit dem aktuellen
Wissensstand über die Fragen des Themenkomplexes jenes Problembewußtsein
provoziert werden, mit dem im Entwurfsprozeß die Grenzen einer primär
nur formalorientierten Architekturauffassung überwunden werden können.
Damit soll in erster Linie verhindert werden, daß ein vordergründiger
Formalismus zu Lasten der ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen ein Übergewicht
bekommt. Nach meiner Auffassung gehört die Anwendung der wissenschaftlichen
Erkenntnisse zu den unverzichtbaren Voraussetzungen in einem zeitgemäßen
Berufsbild des Architekten.
* 2. Durch
eine Analyse des gewählten oder vorgegebenen Ortes, bei der die Kriterien
des größeren Umraumes erkannt, untersucht und bewertet werden
müssen, ist ein vielschichtiges Informationsnetz aufzubauen. Damit
können wesentliche den Entwurf beeinflussende Faktoren von Anfang
an berücksichtigt werden und folgerichtig im Projekt in einem komplexen
Beziehungsgefüge mit hohem Wirkungsgrad umgesetzt werden.
* 3. Als nächster
Schritt, noch ohne Einschränkung durch die formalen, funktionellen
und konstruktiven Zwänge, ist jenes Bild zu projizieren, das aufbauend
auf dem Problembewußtsein der ersten Phase dem Entwurfsprozeß
das notwendige Rückgrat geben kann. Dieses Bild (Zeichen) muß
dann durch die funktionalen, konstruktiven und formalen Forderungen so
lange gefiltert werden, bis jenes komplexe Gleichgewicht erreicht ist,
das dem Entwurf seine eigentliche Bedeutung verleiht.
* 4. Dieser
Entwurf muß in einer zweiten Phase auf der Grundlage nachhaltigen
Denkens in Bezug auf Materialwahl, Energiehaushalt, Kosten-Nutzen-Rechnung,
Hygiene u.a.m. überprüft werden.
* 5. In der
letzten Phase, bei der Darstellung der Ergebnisse, muß einerseits
auf die Erfordernisse der Kommunikation eingegangen werden (Sprache), andererseits
müssen die Ansprüche des vor allem optisch dominierten Metiers
erfüllt werden (Ästhetik). die herausragende Rolle der Darstellung
als Informationsträger sollte, ihrer Bedeutung gemäß,
bewußt verwendet werden. Hier gilt es vor allem die neuen elektronischen
Medien zu integrieren und auszuschöpfen. Einzelne Arbeiten sind
Beispiele dafür.
* Jene Arbeiten werden
am besten bewertet, die als logische Konsequenz des oben genannten Problembewußtseins
jenen innovativen Anspruch in das Projekt einbringen können, der dem
gesellschaftlichen Auftrag der Universität, ich zitiere: (Za) "die
Universitäten sind berufen, der wissenschaftlichen Forschung und Lehre
zu dienen und hiedurch auch verantwortlich zur Lösung der Probleme
der menschlichen Gesellschaft sowie zu deren gedeihlicher Weiterentwicklung
beizutragen" (Ze), entspricht.
* Es gibt daher einzelne
Arbeiten, die durch ihre besondere Thematik herausragen und mit der vorgeschlagenen
Problemlösung Maßstäbe setzen, wenn sie mit der erforderlichen
Beherrschung des Handwerks umgesetzt worden sind.
* Die Diplomarbeit
soll nach meiner Überzeugung den Studierenden am Ende des Studiums
die Gelegenheit bieten, jenes Maß an Professionalität unter
Beweis zu stellen, mit dem die Fähigkeit selbstständig und verantwortungsbewußt
in seinem gewählten Beruf tätig zu sein, demonstriert wird.
* Das ist für
mich mit ein Grund, in der Themenwahl für die Diplomarbeit nicht ein
vorgegebenes "muß", sondern eine frei gewählte Entscheidung
zu sehen. Daraus resultiert unter anderem auch die Themenvielfalt der von
mir betreuten Arbeiten. Gleichzeitig ist damit für mich als
Betreuer das unbedingt notwendige Maß an ständiger Herausforderung
verbunden.
* Gerade die Universitäten
als Ausbildungsstätten müssen dem geänderten, weit gefächerten
Berufsbild des Architekten rechtzeitig entsprechen. Eine Vielfalt von aktuellen
Themen ist die logische Folge. Sowohl die Denkmalpflege, als auch die Konsequenzen
des nachhaltigen Denkens (z.B.: passive und aktive Energienutzung) sind
noch immer Stiefkinder an dieser Universität und dem Zufall oder dem
Dilettantismus ausgeliefert.
* Nicht zuletzt sollte
dieses Abschlußprojekt an seiner Schule für jeden Studierenden
die Gelegenheit darstellen, sich am Ende des Studiums selbst ein Geschenk
zu machen und die Grenzen der Phantasie und des Denkvermögens so weit
wie nur möglich in die noch vorhandene Freiheit auszuweiten. Die Möglichkeit
der "Fiction" oder der "Utopie" sind hier als ein vorrangiges Ferment anzuführen.
* Durch die Erasmus-Programme
und die damit verbundenen Kontakte zu derzeit vierzig europäischen
Universitäten ergeben sich mit der Studentenmobilität für
die Zukunft neue Voraussetzungen in der Ausbildung. Die erste gemeinsam
mit London (South Bank University) durchgeführte Diplomarbeit (Nr.
119) hat dieses Tor geöffnet.
* Themen sind für
mich als Betreuer alle architektonischen Problemstellungen unserer Gesellschaft.
Bevorzugt werden Kulturbauten, Bauten der Industrie und Technik und Aufgabenstellungen
der praktischen Denkmalpflege. Wunschthemen sind Filmarchitekturen vor
dem Hintergrund einer literarischen (fantasy) oder technischen (science
fiction) Fiktion. Das genau definierte Programm und der Leistungsumfang
wird bei einer mündlichen Besprechung festgelegt. |
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